Um die bereits bestehenden Hilfen für von Gewalt betroffene Frauen auszubauen, hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr ein Interessenbekundungsverfahren durchgeführt. Ziel dieser Maßnahme war es, Frauenberatungsstellen in den Gebieten, in denen bisher keine Beteiligung des Landes an der örtlichen Unterstützungsinfrastruktur gegeben ist, in die Landesförderung aufzunehmen.
Im Kreis Soest hat nun die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. die positive Rückmeldung erhalten, zum nächstmöglichen Zeitpunkt in die Landesförderung einbezogen zu werden. Gemeinsam mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe will man nun die zugrundeliegende Konzeption unter Bezugnahme auf die örtliche Bedarfslage konkretisieren.
Auch der heimische CDU-Landtagsabgeordnete Heinrich Frieling betont die Bedeutung dieser Nachricht: „Gewalt gegen Frauen ist keine Ausnahmeerscheinung, die nur in den urbanen Regionen sichtbar wird. Egal ob Gewalt in der Ehe und Partnerschaft, sexuelle Übergriffe und Vergewaltigung oder gar Menschenhandel, Gewalt gegen Frauen ist vielfältig und auch im ländlichen Raum ein Thema. Dennoch fehlte es lange Zeit an Beratungsangeboten, wie sie in den Ballungsräumen zur Verfügung stehen.“ Damit werde eine wichtige Lücke im Kampf gegen Gewalt gegenüber Frauen geschlossen, so Frieling.
Hintergrund:
Seit Anfang 2019 sind nach den Förderrichtlinien die konkreten Hilfen bei allen Formen von Gewalt gegen Frauen der prioritäre Schwerpunkt der Arbeit der allgemeinen Frauenberatungsstellen. Ein möglicher Träger hatte bis zum 15. November 2019 einen Förderantrag zu stellen und die vorgesehene Konzeption, die Bedarfslage, die örtlichen Rahmenbedingungen und die bisherigen Erfahrungen darzulegen.