„Landarztquote“ wichtiger Beitrag zur hausärztlichen Versorgung

13.07.2018

„Neben dem umfangreichen Engagement des Kreises Soest und seiner Wirtschaftsförderungsgesellschaft zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung vor Ort leistet auch die CDU-geführte Landesregierung ihren Beitrag, um die Versorgungssicherheit im ländlichen Raum auf Dauer zu gewährleisten. Dies erfolgt nicht nur durch die Schaffung zusätzlicher Medizin-Studienplätze, sondern auch durch die im Wahlkampf zugesagte Einführung einer ‚Landarztquote‘ bei der Studienplatzvergabe. Bei allen Bemühungen zur Sicherung und Verbesserung der medizinischen Versorgung steht die Frage des für jedermann erreichbaren Hausarztes für uns im Mittelpunkt. Von den 27 Kreisen in Westfalen-Lippe haben wir im Kreis Soest eine der höchsten Altersdurchschnitte unter den niedergelassenen Ärzten. Ich freue mich daher besonders, dass die Landesregierung das entsprechende Gesetz bereits jetzt in den Landtag eingebracht hat und damit auch für die Menschen im Kreis Soest zeitnah eine wichtige Weichenstellung vorgenommen hat.“

Bereits mehr als jeder dritte Hausarzt in NRW hat das 60. Lebensjahr überschritten, viele arbeiten über das 65. Lebensjahr hinaus. Gleichzeitig kamen im letzten Jahr auf 450 in den Ruhestand ausgeschiedene lediglich rund 200 neue Hausärzte nach.
Um die hausärztliche Versorgung im ländlichen Raum langfristig wieder auf tragfähige Beine zu stellen, hat die von CDU und FDP getragene Landesregierung am gestrigen Mittwoch den Entwurf eines Landarztgesetzes Nordrhein-Westfalen in den Landtag eingebracht.

Erstmals in ganz Deutschland ist eine „Landarztquote“ für die Ausbildung vorgesehen: Bis zu 10% der verfügbaren Studienplätze für Humanmedizin sollen ab 2019 bevorzugt an Bewerberinnen und Bewerber vergeben werden, die sich verpflichten, nach dem Studium und einer Weiterbildung in Allgemeinmedizin mindestens zehn Jahre lang im ländlichen Raum niedergelassen tätig zu sein. Bei der Vergabe zählt nicht nur die Abiturnote, sondern auch wichtige ärztliche Schlüsselkompetenzen wie Empathie und soziales Gespür, die durch einen Eignungstest besonders berücksichtigt werden.

Der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Karl-Josef Laumann (CDU), stellte in seiner Einbringungsrede dabei klar: „Mir geht es nicht darum, Menschen, die Medizin studieren, zu zwingen, anschließend Arzt auf dem Land zu werden. Sondern darum, dass Menschen in diesem System ausgebildet werden, die sich noch eine hausärztliche Tätigkeit vorstellen können und zur Zeit zu wenig zu Studienplätzen kommen.“